auch schlafen ist eine form der kritik

3 Dezennien

Ein Tag wie jeder anderer.
Aber wir Menschlein brauchen Sinn. Und so belegen wir Sachen mit Bedeutung und sehen darin eine Tragweite.
Verrückt.

Nun steht also eine 3 vorne und so wirklich anders fühlt sich, wie schon stets zuvor, nichts an.

Älterwerden ist so einekeine Sache. Ich vermute, dass läuft im Normalfall in etwa folgendermaßen ab.

Zuerst ändert sich gefühlt gar nichts. Das geht, wenn es gut läuft, gut und recht weit bis in die 30iger rein.
Dann ändern sich gefühlt kleinere Sachen, die sich zwar bemerkbar machen, aber mit einer ungesund-gesunden Portion kognitiver Dissonanz ausgeblendet werden.
Und irgendwann hilft selbst diese Dissonanz nicht mehr und ein Moment beginnt, in dem man sich gehäuft mit allerlei Klischees auseinandersetzt.
Wo ist nur die Zeit hin?
Was habe ich mit meinem Leben bloß angestellt?
Wo habe ich jetzt den Schlüssel hingelegt?
War früher wirklich alles besser? – Ja, mit absoluter Sicherheit.

Und dann hat man sein Leben, mit leichten und anstrengenden, schönen und traurigen Momenten nur allzu plötzlich hinter sich.
So geht das.

Und wenn mir das letzte Jahr etwas vor die Stirn und an den so leidlichen Kopf geklatscht hat, dann den simplen Umstand, all diese Momente so gut zu genießen, wie es den Umständen entsprechend nur irgendwie geht.

Wie wundervoll sind diese Wesen,
Die, was nicht deutbar, dennoch deuten,
Was nie geschrieben wurde, lesen,
Verworrenes beherrschend binden
Und Wege noch im Ewig-Dunkeln finden.

Hugo von Hofmannsthal. Der Tor und der Tod.

Der Rest ist: den Witz zu genießen.


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