auch schlafen ist eine form der kritik

„Jetzt geht’s um die Wurst!“ oder auch nicht.

Frau von Sinnen. Herr von der Lippe. Warum?

Gestern lief auf Sat.1 „Jetzt geht’s um die Wurst!“. Und was soll man sagen? Die Show war wohl um einiges zäher, als das, was dort so auf den Grill geworfen worden ist. Das fing schon mit dem Einmarsch der einzelnen Teams an, bei dem Frau Pooth mitsamt Anhang erstmal ihren Einsatz verpasste und mit auf sie gerichteten Kameras eine halbe Minute im Dunkeln stand. Ein feines Sinnbild für die kommenden Stunden?

Die Teams bestanden aus je einem mehr oder minder bekannten Promi und einer Person des Faches. Reiner Calmund ließ sich den Top-Event nicht durch die Lappen gehen und auch Jürgen von der Lippe schaute u.a. vorbei. Da das ganze Konzept Anspruch schon von vorneherein auszuschließen war, legte man sich mit dem Präsentieren der qualifizierten Jury nochmal richtig rein: Janine Kunze, Guido Cantz, irgendein MTVIVA-Häschen und noch zwei Leutchen, an die ich mich gar nicht mehr erinnern kann. Achja, die deutsche Amateur-Grillmeisterin Conny Brückner war auch dabei. Haben sie den fünften und letzten Platz nicht mehr besetzen können oder war man doch darauf aus, ein wenig Professionalität einzuimpfen?

Jedenfalls brachte Tom Gerhardt dann in seiner Rolle als Hausmeister Krause die Arena in Halle mit einer kleinen Showeinlage (Feuerübung) zum gähnen brüllen. Und da die Menge dadurch gut eingestimmt & empfänglich war, konnte Pooth offen ihre Modelinie und Gerhardt seinen neuen Film – stilecht mit Ausschnitt – bewerben. So ein Zufall.

Als der Startschuß dann nach allerlei Vorgeplänkel endlich fiel, wusste man, warum man diese Show hätte schauen sollen: Reiner Calmund rannte wie eine junge Antilope stilecht der Kohlebeschaffung entgegen. Ästhetisch wertvoll und durch nichts zu überbieten. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Daseinsberechtigung der Sendung offengelegt.

Während die Teams mit ihren Heizgeräten beschäftigt waren, nutzte man die Zeit sofort, um einen pädagogischen Weg einzuschlagen, indem man Brandschutzexperten über die Gefahren des Grillens aufklären ließ. Löblich, denn nur darum ging es. Schließlich hatte man genug Inhalt um die Zeit füllen zu können. Zum Beispiel mit Hinweisen auf die übliche Einnahmequelle – pardon, auf das Gewinnspiel „Wer grillt besser? Männer oder Frauen?“.

So oder so ähnlich ging es dann auch die meiste Zeit weiter. Schade eigentlich, denn ich mochte das Moderatoren-Team Balder & von Sinnen zu Zeiten von „Alles nichts, oder?“. Ein ChakaChaka von Hella hätte in der Tat so einiges aufgebohrt. Was bei Kerner kochtechnisch im Kleinen ganz ordentlich funktionierte (Kerner mal ausgenommen), wirkte in der Größenordnung in einer Arena mit den meisten der Teilnehmer reichlich klein und kümmerlich. Entsprach damit also ziemlich genau dem Unterhaltungswert der Sendung.

Somit war das mal wieder eine Perle der derzeitigen Fernsehlandschaft. Prost und Guten Appetit.


Eine Antwort

  1. Lo

    LOL, leider (?) nicht gesehen 😉

    PS: Keine sprazlicke Devisiete :p

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