auch schlafen ist eine form der kritik

»Ted Lasso«

Dass eine Show, basierend auf einem Charakter aus einer 7 Jahre alten NBC-Werbekampagne, das beste mediale Ding 2020 sein würde… kannste dir nicht ausdenken.

Und doch: die angenehmste Serien-Überraschung im vergangenen Jahr. Vielleicht auch, weil sie mit wahrlich perfektem Timing gesegnet war.

Ted Lasso ist amerikanischer College Football Coach und wird vom fiktiven Premiere League Club AFC Richmond angeheuert, obwohl er keine Ahnung vom Fußball hat und Spieler sowie Fans natürlich wenig begeistert sind.

Das war’s schon.
Das ist die Prämisse.

Der inspirierende Sport- und Underdogfilm ist Vorlage, die Serie paust diese Punkt für Punkt ab und trotzdem erhebt sie sich darüber. Der scheinbar naive Ted bekommt im Verlauf mit gutem Maß exakt soviel ausgleichende Tiefe, wie seine Zeichnung das braucht. Die antagonistischen Charaktere sind eigentlich keine und auch nur verletzte Menschen. Alle Genre-Klischees werden zugleich durchgespielt und gebrochen. Immer wieder aufgelockert durch wirklich liebliche Running Gags und kleine, witzige Kommentare und Einwürfe.

Die Serie versprüht in ihrer Konzeption und Ausführung grenzenlosen Humanismus. Denn die Charaktere reden miteinander, lösen so entweder ihre Probleme oder bauen zumindest so die Anfänge einer Verbindung auf. Ted Lasso ist Sinnbild und Verkörperung dieser Idee. Sende guten Willen in die Welt hinaus und du veränderst etwas. Vielleicht nicht im Großen, aber unmittelbar im Kleinen. Sehr schön.

PS: Anthony Head hat in der Serie eine kleine, wiederkehrende Rolle und sein Charakter heißt Rupert. Das Buffy-Herzchen in mir hat kurz freudig doppelt geschlagen.


Eine Antwort

  1. Die Prämisse ist schon mal witzig. Ein bisken wie My Name is Earl nur mit Sport.

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