auch schlafen ist eine form der kritik

»Tucker & Dale vs. Evil«

Eine Gruppe Studenten hat auf ihrem Weg zum Campen eine missverständliche Begegnung mit den beiden Landeiern Tucker und Dale. Beim späteren Wiedersehen im abgelegenen Waldstück meinen die mit allerlei Vorurteilen bewaffneten Studenten, sich gegen Tucker und Dale tatsächlich bewaffnen und verteidigen zu müssen. Das Unglück nimmt seinen Lauf.

Holy shit! We have got to hide all of the sharp objects!
(Tucker)

Hat das Zombie-Genre mit Shaun of the Dead seine Parodie/Persiflage, so besitzen nun Slasher bzw. Splatter mit Tucker & Dale vs. Evil ihr verdientes Pendant.

Der Kniff des Perspektivwechsels ist ein simpler und doch so passender. All die in Filmen kultivierten Klischees des mörderischen, verrückten oder kannibalistischen Hinterwäldlers (Texas Chainsaw Massacre bzw. Wrong Turn, anyone?) werden in die Köpfe der vermeintlichen Protagonisten verpflanzt. Und einzig aufgrund dieser Vorurteile und Ängste (und einiger Verwechslungen ganz im Stile einer klassischen Farce) verursachen sie schließlich selbst den eigentlichen Slasher-Handlungsbogen.

Zwar besitzt auch Tucker & Dale vs. Evil den (scheinbar) obligatorischen Bruch von der Parodie/Brechung zum unumwundenen Nachspielen des Genres, doch im Gegensatz zu Shaun of the Dead findet dieser nicht schon ab der Hälfte der Spielzeit statt, sondern beschränkt sich lediglich auf die letzten 20 bis 25 Minuten. Bis dahin werden munter kaum Klischees und Mechanismen des Genres verschont. Wunderhübsch.


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