auch schlafen ist eine form der kritik

Blogoff #326

Damals, als mein Vater zum ersten Mal ein Handy in den Händen hielt, fand ich diesen Anblick komisch. Denn unsereins bediente derlei Geräte mit nur einer Hand, deren Daumen geradezu über das Tastenfeld flog. Er hingegen, als Rechtshänder, macht es heute noch genauso wie damals: mit ausreichendem Abstand in der linken Hand haltend (Stabilität!) und in ruhigem Tempo einzig mit dem rechten Zeigefinger die Tasten drückend. Früher fand ich das komisch, nicht nur, weil es das Klischee vom Abstand der Generationen in Sachen Technik veranschaulichte.

Heute gibt es Smartphones, mit ihren Touchscreens und Gesten. Der frühere Hochmut mit diesem elitären Gefühl des Fortschritts der eigenen Generation scheint wieder geradegerückt. Vom Fortschritt. Das Paradoxon namens Mensch.


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