Nicht wundern. Der Titel ist so, genau so, richtig. Denn ich glaube der mir angeboteten Googleübersetzung, welche für mich den Titel des entsprechenden Artikels auf heise.de vom Deutschen ins Englische und wieder zurück übersetzte.
Aber zum eigentlichen Gegenstand:
[…] DARPA hat BBN Technologies mit der Entwicklung eines automatischen Texterkennungssystems im Rahmen seines „Machine Reading Program“ beauftragt. Die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) stellt dafür über fünf Jahre 29,7 Millionen US-Dollar bereit. Ziel ist es laut BBN-Mitteilung, Techniken zu entwickeln, die aus mehreren Texten Exzerpte ziehen und unter ihnen Beziehungen herstellen können. Es soll eine „Universale Textmaschine“ entstehen, die aus Texten Erkenntnisse extrahieren und für Systeme mit künstlicher Intelligenz aufbereiten kann.
US-Militär lässt „Universale Textmaschine“ entwickeln (heise)
Was für eine grandiose Idee 30 Millionen Dollar anzulegen. Ich begrüße das, ehrlich. Was könnte es Schöneres geben, als dass Militärs einen (wenn auch verschwindend geringen) Teil ihres Etats zur Abwechslung für sinnvolle Zwecke zum Fenster rauswerfen?
Das System soll also aus Texten Wissen ziehen und diese anschließend als formalisierte, für andere AI-System nutzbare, Daten aufbereiten. Wohlgemerkt: BBN Technologies‘ PR-Sprech setzt zuversichtlich als Zielvorgabe dieses Systems obige Fähigkeit ohne zwischengeschaltete (menschliche) Ebene, die dem System auch entsprechende (semantische) Lexika an die Hand gibt. Natürlichsprachliche Texte, aus denen ohne großartige Vorbereitung die Bedeutung gezogen werden und mit anderen „Erkenntnissen“ verknüpft werden soll. Die BBN’ler PR-träumen von exakt diesem Endstadium am Ende ihres fünfjährigen [sic] Plans:
A central goal of the research effort is to develop techniques that can generalize across the linguistic structure and content of diverse documents to extract relations and axioms directly from text […]
Sicher, wenn man selbst gerade einen 30 Millionen schweren Vertrag an Land gezogen hätte, würde man sich ebenso derlei Fantasien willends hingeben. Man müsste solche Fantasien schon zwingend verinnerlicht haben und selbst glauben, damit man mit der eigenen Verblendung die verblendeten Geldtaschen der DARPA-Leute öffnen kann.
Und natürlich soll so ein System – wenn es denn tatsächlich einmal Realität werden sollte – erstmal für automatisierte militärische Informationsanalysen eingesetzt werden. Na, dann.
Der Vize von BBN bringt dieses PR-Geiere dann auch wunderbar auf seinen traurig-humoristischen Höhepunkt:
The machine reading system that DARPA envisions is not evolutionary, but revolutionary. Such a system could eliminate many of the impediments to stability that our military faces such as a lack of understanding of local customs, and give us the ability to assess global technology developments continuously.
Genau, genau…
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