auch schlafen ist eine form der kritik

Mensch, Internet, Sport – Dilatationen

Die Kombination aus Sportereignis, warmen Wetter und überall geöffneten Fenstern erlaubt Beobachtungen.

Während eine Wohnung weiter oben schon gejubelt/geflucht wird, erfahre ich den Grund hierfür ungefähr 6 Sekunden später auf dem eigenen Bildschirm. Und nach weiteren 12 Sekunden höre ich aus dem Nachbarhaus auf der anderen Seite des Innenhofs aktuelles Jubeln/Fluchen aus der Vergangenheit.

Exakt so fühlt sich all das hier – via das Internet™ -seit viel zu langer Zeit an. Alle nehmen hin und wieder an der selben Realität teil, aber einer sieht ein 4K-Bild, ein anderer nur die FullHD-Variante und der nächste schaut Bewegtbilder von irgendeiner dubiosen Seite inmitten von 8 Werbeflächen, deren Inhalt mit „zweifelhaft“ noch höflich umschrieben wäre.

Zeitlich und räumlich versetzt, erfährt man so von all jenen, die jubeln oder schimpfen… oder fluchen. Von denen, die in die eine oder andere Richtung in emotionale Extreme wandeln. Man kriegt nichts von denen mit, die lediglich erleben, sich ihren Teil denken. Oder von denen, die lieber was gänzlich anderes machen wollen. Oder gerne würden.

Dafür werden im Kontext der emotionalen Extreme diese wenigstens gesponsort. Muss sich ja lohnen.


Teaserbild von Drahomír Hugo Posteby-Mach (unsplash)

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