Die Tage endlich das gemacht, was ich schon Jahre lang vorhatte, doch nie wirklich umgesetzt habe: Linux in irgendeiner Form zu installieren und mich dementsprechend endlich damit auseinanderzusetzen.
Dass dieser Vorsatz über die Jahre nie wirklich umgesetzt wurde; ich über das Ausprobieren irgendwelcher Live-CDs nicht hinaus gekommen bin, erkläre ich mir mit meiner windowesken Bequemlichkeit. Da kam mir altem Furcht- und Gewohnheitstier die „Entdeckung“ von Wubi vor einigen Tagen ganz gelegen. Mit derartigen Sicherheiten versehen, ward denn auch Ubuntu „installiert“.
Meine letzte Linux-Halberfahrung ist schon ein wenig länger her, umso freudiger konnte ich feststellen, dass einem Windowstier wie mir die Ubuntu-Distro wunderhübsch entgegenkommt. Fenster mit Einstellungsdialogen – da fühlt sich Herr Windoof doch gleich heimisch. Im Gegensatz zu meinen vorherigen Halb-Versuchen wurde hardwaretechnisch alles erkannt und hätte ich nicht die halbe Stunde auf das Suchen meiner Login-Daten des Internetproviders verwenden müssen, wäre ich nach 2 Minuten der Ubuntu-„Installation“ schon online gewesen. Unkomplizierter als früher. Sehr hübsch.
Nachdem ich denn irgendwann meiner viel zu schnellen Maus ein gutes Stück Behäbigkeit beigebracht hatte (fym und Shell. fym und Skript im Autostart plus diverser Flashbacks zurück zu autoexec & config.sys Bearbeitungen. Hach), ging es sogleich ans UI. Meinereiner hat noch nie vor einem Mac gesessen, weiß aber trotzdem, was ein Dock ist. Ergo: Cairo-Dock installiert, Compiz bzw. das 3D-Interface aktiviert (Wobbly Windows! Hehe) und die nächsten paar Minuten unter gehaltenem Strg + Alt und mit einem (wahrscheinlich sehr) dämlichen Lächeln im Gesicht Desktop-Bewegungen beobachtet. Und erst im Nachhinein realisierte ich den Umstand, wie wenig solche Spielereien/UX-Ansätze unter Ubuntu auf die Performance zu gehen scheinen.
Wie wunderbar auch, dass selbst ich als Linux/Ubuntu-Novize keine 10 Minuten gebraucht habe, um auch unter diesem OS das leidige Bluetooth einzurichten und daraufhin auf mein Handy zugreifen zu können. Darüberhinaus war und ist die Handhabung des ganzen Blauzahn-Gedöns wiederum im Vergleich zu Windows Zucker.
Ich habe jedenfalls in den letzten Tage einen Großteil in Ubuntu statt in Windows verbracht und bis auf einige Programme habe ich nichts vermisst. Hell, ich fühle mich inzwischen hier in Windows mit nur einem Desktop ziemlich eingeengt. Wubi hat also in der Tat geschafft, was es schaffen soll – wofür es angedacht war und ist: Den ausschlaggebenden sanften Tritt für Hasenfüße wie mich geben.
Ich sehe am Horizont eine Umkehr der OS-Priorisierung. Gut so. Denn das heißt für mich, dass es wohl doch noch ein paar Jährchen bis zum Alter der verdienten technischen Ignoranz und Ablehnung sind.
Schreibe einen Kommentar