auch schlafen ist eine form der kritik

Louie

Louie ging letztens durch einen Teil der Blogs als Empfehlung, unter anderem mit/wegen einer Szene aus der 2. Folge.1

Ich mag den Grundton der Serie. Die einzelnen Folgen stehen unter einem größeren Thema und bestehen zumeist aus 2, 3 oder mehreren Versatzstücken, welche höchstens lose miteinander verbunden sind. Das Ganze wird durch eingeschobene Standup-Ausschnitte von Louis C.K. gerahmt. Inhaltlich ist von abstrusen bis zu nervigen Situationen alles vertreten: Nervige Freunde aus der Kindheit, der scheuklappige Vollidiot am Handy, die uneinsichtigen, alle Logik abweisenden Mitpassagiere, der Morgen im Café nach schlechtem Gras, die liebe, fucked up Familie, der richtige (oder falsche) Umgang mit Zwischenrufern und Störern. Alles und nichts. Und zwischendurch schleichen sich immer wieder kleine Lebensweisheiten ein.

Ich schreibe hier aber vor allem endlich zu der Serie, weil mit der aktuellen 9. Folge, Bully, schmerzhafte 22 Minuten geschaffen wurden. Louie wird mit seinem Date von einem – Überraschung – Typen bedroht und macht das, was jeder vernünftige Mensch machen würde. Grandiose Minuten.

Denn für diese eine Episode wurde der Humor größtenteils entfärbt und musste in tiefschwarzem Anstrich auflaufen. Highlight ist neben der Szene mit dem Bully vor allem das anschließende Gespräch Louies mit seinem Date und wie er die Situation „aufarbeitet“. Das war ganz großes Kino, meine Damen und Herren.

Daher hier explizit für Louie: Anschaubefehl! (wer mag)

1 Das dort eingebettete Video ist zwischenzeitlich den Weg aller YouTube-Videos gegangen, alternativ dieses: Before you say faggot, know what it means


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert