auch schlafen ist eine form der kritik

militärphrasenhauen. nachgeplappert.

Der „Bericht“ zur „Konvention gegen Streubomben“ im ZDF heute journal schließt mit dem Fazit:

Auch wenn noch nicht bewiesen ist, wie sicher und zuverlässig die neue sensorgesteuerte Munition ist, so hat zumindest Deutschland mit dem Verbot herkömmlicher Streubomben einen großen Schritt getan. Nun sind andere Länder an der Reihe diesem Beispiel zu folgen.

ZDF heute journal, 1. August 2010 (mediathek)

Ein geradezu überraschendes, da versöhnliches Resüme wenn man zuvor zumindest anklingen lässt, dass die sogenannte „Punktzielmunition“ vom Verbot ausgenommen ist und man wenigstens mit einem Satz Kritik an ihr andeutet. Ein Symbolakt wird als „großer Schritt“ gedeutet, wenn er die Hersteller nicht kümmern muss. Die Hauptsache ist, dass Deutschland dem Symbolischen (mit ausreichenden Hintertüren) zugestimmt hat, während die entscheidenden Militärmächte dies nicht machen. Großes Deutschland.

Aber um zum eigentlichen Auslöser dieser Zeilen zu kommen: Erschreckend, wie selbst in diesem „Bericht“ ein ums andere Mal doch nur nachgeplappert wird. Wenn ich sowas schon höre oder lese:

Sie werden abgefeuert von Kampfflugzeugen oder Raketenwerfern und zerlegen sich noch in der Luft in hunderte kleinere sogenannte Bomblets – Streumunition. Sie wirkt wie eine wahllose Flächenbombardierung, macht keinen Unterschied zwischen militärischen und zivilen Zielen.

ZDF heute journal, 1. August 2010

Das steht natürlich im deutlichen Kontrast zu normalen Bomben, die sich erst zur eigenen Detonation entschließen, wenn sie die rein bös-militärische Natur ihres Zieles selbstständig überprüft haben.

In der Technik und der fehlenden Zustimmung irgendwelcher Abkommen liegen schließlich alle humanitären Probleme begraben, nicht bei den verantwortlichen Knöpfchendrückern und Waffenschiebern.


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