Opa erzählt wirr vom Krieg, so komme ich mir ein bisschen vor, aber vielleicht übt der eine Leser ja etwas Nachsicht.
Bei all dem ganzen Like-, Retweet-, Shared-Zeugs in letzter Zeit, kommt in mir stärker das absurde Gefühl auf, die digitale Publikation könnte über kurz oder lang ein bisschen das verlieren, was sie vielleicht irgendwann einmal ausgezeichnet hat. Es ist leichter und bequemer Anzuklicken, als in ein fremdes digitales Heim zu gehen, dort kommentierend zu tippen und anklickend die Stimme dort zu erheben. Das ist ansich nichts Gravierendes und natürlich verkläre ich hier zu großen Teilen, doch trotzdem drängt sich mir das Bild auf, dass wir nicht nur in einem weiteren Kreislauf der Machtkonzentration – der Zentralisierung eigentlich dezentraler Konzepte – stecken, sondern zugleich und damit einhergehend unsere Reaktionen automatisieren.
Anders gesagt: Vielleicht wohnen wir gerade der Zeit bei, in welcher wir zumindest in obiger Hinsicht bisweilen den Geist nicht aus der Maschine, sondern aus uns entfernen. Wenigstens zeitweise.
Und jetzt springe ich unter die Schirrmacher-Gedächtnis-Dusche.
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