auch schlafen ist eine form der kritik

Blogoff #282

Und wenn du glaubst, auffälliger geht ein Pfeiffer nimmer mehr, pfeifft’s plötzlich nochmal stärker daher.

Meistens wird ihm die Zeit geschenkt, weil die mit Computerspielen in Zusammenhang gebrachten Themen ja irgendwie doch suggeriert damit einhergehen: Amokläufe, schlechte Schulnoten bzw. Suchtfaktoren; was auch immer. Nun geht es eigentlich in dem kurzen Schlagwortstück (vulgo: Interview) im Onlineaufgebot der Frankfurter Rundschau um Hell’s Angels, Bandenkriege und Co. Auf die ziemlich lustige Un-Frage, ob es heute noch attraktiv sei, ein Rocker zu sein, entgegnet die menschliche Nebelkerze Pfeiffer straff und schnurgerade:

Es gibt in der Fußballszene Leute, die sind unter der Woche brav angepasste Bankbeamte, und am Wochenende lassen sie „die Sau raus“, steigen in ihre Kampfkluft und werden zu Gewalttätern. Wir beobachten da eine merkwürdige Existenzspaltung. Einerseits die bürgerliche Existenz zum Geldverdienen, andererseits eine „Freiheitsexistenz“ zum Ausleben von Lust an Gewalt. Einer der ernsthaften Ursachenfaktor dafür ist, das viele junge Leute sich durch Computerspiele in Kampf-Rollen bewegen. Irgendwann will man das dann auch einmal real tun und nicht nur virtuell.

Das kann dann zum Einstieg bei den Rocker-Gruppen führen?

Ja. Die Gewaltlust wird dann als Rocker demonstriert – durch entsprechende Kleidung, durch Bündnisse gegen andere Gruppen, durch Ausleben von Machokultur.

Christian Pfeiffer im Interview. „Eine Machotruppe“ (fr-online.de)

Es ist schön, wenn die eigene, jahrelang gepflegte, Einordnung in eine Schublade vom Antagonisten höchstpersönlich und offensichtlicher als bisher bestättigt wird. Danke.


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