auch schlafen ist eine form der kritik

Slings and Arrows. Hamlet.

Kate: So, so what’s going to happen to Hamlet?
Nahum: Hamlet will be Hamlet: An ineffable tragedy of the human spirit that still resonates, even today.

Slings and Arrows. 1×02 – „Geoffrey’s Return“

Slings and Arrows handelt von, der Titel lässt es erahnen, einer Theatergruppe inmitten des finanziell angeschlagenen New Burbage Festivals (Stratford in fiktiv) und deren Versuch eine Produktion Hamlets auf die Beine zu stellen. Regisseur Oliver, ein dessillusioniertes Geschöpf, dass miterleben muss, wie das Festival nach und nach kommerzialisiert wird, segnet zu Beginn der Serie das Zeitliche und stürzt damit New Burbage ins Chaos. Geoffrey, Olivers Hamlet vergangener Tage und nun selbst Regisseur, wird kurzerhand als Ersatz herangezogen. Das gestaltet sich nicht gerade leicht, hat Geoffrey nach seinem kurzen Gastspiel als Hamlet (er hatte während einer Vorstellung einen Nervenzusammenbruch, ist dabei kurzerhand in Ophelias Grab gesprungen und hat fluchtartig die Bühne verlassen) doch einige Zeit in der Psychatrie verbracht und gilt gemeinhin als nicht gerade stabil. Dass Geoffrey, diesem Hamlet, zusätzlich stets der Geist Olivers erscheint, ist der ganzen Sache ebenso wenig dienlich. So nehmen die Irrungen und Wirrungen ihren Lauf.

Ver-dammt. Wieso habe ich von der kanadischen Serie, produziert von 2003 bis 2006, nicht schon früher erfahren? Theater und Shakespeare in Serienform… gibt es Schöneres? Slings and Arrows besteht aus gerade einmal 18 Folgen (3 Staffeln á 6 Folgen) und dreht sich je nach Staffel jeweils um eine andere Shakespeare-Produktion (Hamlet, Macbeth, King Lear). Das allein wäre ja fast eine Empfehlung wert, doch erst recht, weil die Skripte bisher wirklich ausgezeichnet sind. Paul Gross (aus Due South bzw. Ein Mountie in Chicago bekannt) spielt die Rolle des Geoffrey wundervoll, wie überhaupt der gesamte Cast passt. Die Handlung der Serie ist gestückt mit Intertextualitäten zum jeweils in der Serie produzierten Theaterstück… aber was schreibe ich hier großartig drumherum? Stattdessen lasse ich Worte in Bildern sprechen: Die Szene aus der ersten Staffel, welche in meinen Augen die Serie vielleicht am besten umreißt. Geoffrey versucht der Darstellerin der Ophelia den Charakter zu erklären:

Anschaubefehl!
(wer mag)

PS: Die Opening Credits sind geradezu wunder-wunder-wundervoll und könnten nicht besser zu dieser Serie passen.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert