auch schlafen ist eine form der kritik

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Werbespot T-Mobile (YouTube)

Ein jung aussehendes Mädel steht in der Kälte vor einem Wagen, während im Radio ein Song gespielt wird.

Sie: Wenn mir früher ’n Song gefallen hat, dann bin ich in den Plattenladen und hab es dem Verkäufer vorgesungen. So, lalalalalala. Und wenn ich heut irgendwo ’nen coolen Song höre, dann nehm ich mein Handy, halte es dorthin, wo die Musik herkommt und bang! weiß ich wie der Song heißt, von wem er ist und kann ihn sogar kaufen und runterladen. … [starrt aufs Handydisplay, kurze Zeit später überrascht] Cool, das ist von denen, das wusst‘ ich gar nicht.

Off-Sprecher: Grenzen gab’s gestern. Mit dem superschnellem mobilen Internet die neuesten Apps überall nutzen.

Was soll man machen? Ich habe denen von T-Mobile gesagt: Das ist nicht nah genug am heutigen Umgang dran. Das kann euch doch keiner, ohne dabei mit den Augen rollen zu müssen, mehr abnehmen. Gehört haben sie nicht auf mich. Wir wissen schon, wie die User gegenwärtig flowen, meinte der gegelte PR-Futzie zu mir – mit selbstverliebtem Lächeln. Na, wer nicht will…, dachte ich und verstaute meinen Vorschlag ganz unten in der Schreibtischschublade:

Ein jung aussehendes Mädel sitzt mit Freunden im Café. Alle hören lautstark Musik über ihre Handys.

Sie: Wenn mir früher ’n Song gefallen hat, dann hab ich den meinen Freunden vorgesungen und gefragt, ob sie den kennen. Wenn nicht, musste ich in den Plattenladen und es dem Verkäufer vorsingen. So, lalalalala. Gott, wie peinlich. Wenn ich dagegen heut irgendwo ’nen coolen Song höre, dann merke ich mir zwei, drei Textstellen, zücke mein Handy, füttere Google mit den Begriffen. Und bang! weiß ich, wie der Song heißt und von wem er ist. Und weil ich ja eh schon online bin, kann ich mir den Song auch sofort im Stream anhören. Oder gleich das Musikvideo auf YouTube anschauen. Oder das mp3 laden… Cool, oder? Keine Marketing-Werbe-Scheiße mehr.
Aber wann muss ich das heute noch machen? Wir verteilen die Lieder eh sofort untereinander. [dreht sich zu älterem, seit einiger Zeit entnervt schauenden Ehepaar am hinteren Tisch um] Ey, gibt’s was?!

Off-Sprecher: Grenzen gab’s gestern. Hauptsache Sie nutzen mit unserem superschnellen mobilen Internet… das Internet. Überall, ganz wie Sie es wollen.


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