Hierzulande kann man Curb Your Enthusiasm entweder im Bezahlfernsehen schauen, muss im Free-TV mit der eingedeutschten (im wahrsten Sinne des Wortes) Variante Pastewka Vorliebe nehmen oder wahlunweise eben gar nicht erst zusehen.
Dabei ist Pastewka – bei aller möglicherweise vorhandenen Sympathie – letzten Endes doch nur verklausuliertes, verdrehbüchertes Abbild des Originals und kein wirklicher Ersatz. Vielleicht geht es aber auch nicht anders. Wer würde hierzulande schon gerne eine improvisierte Serie anschauen, in der es doch nur um das (nicht vorhandene) Seelenleben eines ausgesorgten Multi-Millionärs ginge? Da ist Pastewka schon eher eigene Kragenweite.
Curb Your Enthusiasm geht jedenfalls in den Staaten nun in die mittlerweile siebte Staffel und da die Show dort ebenso im Pay-TV, namentlich HBO, läuft, ließ man sich für die eigentlich kurze Liste an Folgen entsprechend viel Zeit. Knapp 10 Jahre für gut 70 halbstündige Folgen – das ist… quälender Luxus. Für The Sopranos-Fans ist das nichts Neues, die kennen das.
Der Reiz von Curb… ist auf alle Fälle ein paradoxer: Wer leicht in für ihn unangenehmes Fremdschämen verfällt, für den ist die Serie nichts. Wer etwas gegen sich stets offensichtlich-wiederholende Struktur und Aufbau hat, für den ist die Serie auf Dauer auch nichts. Wer dem oben besprochenem Umfeld („Probleme“ der Reichen, yada yada) nichts abgewinnen kann, für den… verstanden. Und trotz der im zweiten Punkt durchaus gerechtfertigten Kritik, ist Curb ein Vergnügen. Und man muss nur eine Folge gesehen haben, um erahnen zu können, wer damals von beiden – Seinfeld oder David – die treibende Kraft hinter Seinfeld gewesen sein muss.

Paradox ist der Reiz vor allem deshalb, weil es im Grunde keine sympathischen Figuren gibt, da ist jeder auf die ein oder andere Art ein ziemlich abgewracktes Ungetüm. Das wird dermaßen auf die Spitze getrieben, dass am Ende häufig Larry David übrigbleibt, welchen man trotz aller Eskapaden noch am ehesten als normal bezeichnen würde. Go figure… Das aber mag gerade der Punkt sein, der die Show ausmacht, dieses eine Motto — um den Schlingensief angepasst zu zitieren: „Es geht hier auch darum, |sich selber| alles unangespitzt in den Boden zu rammen.“
Ge-nau.
Schreibe einen Kommentar