auch schlafen ist eine form der kritik

Abbilder von Geistermaschinen

Nach einem verlängertem und doch zu kurzem Wochenende in beschränkter digitaler Abwesenheit sitze ich wieder vor den Abbildern der Geistermaschinen, lese nach, überfliege und wende mich sogleich angewidert wieder ab. Während sich in der einen Sphäre viele verschiedene Stimmen zu einer momentanen Welle der Entrüstung aufgetan haben, saß ich das Wochenende über in einer anderen Sphäre.

Und habe Blumen angeschaut.

Habe beobachtet, wie sich einzelne Wassertropfen im Kelch der Pflanzen unfreiwillig zur Mitte hin zusammenschoben und einen großen Tropfen bildeten. Ein einziger Tropfen, so groß und eindrucksvoll und doch schon am Abend nicht mehr gegenwärtig, nicht mehr zu sehen. Am nächsten Morgen, die Pflanzen hatten ihren wässrigen König längst wieder vergessen, sammelten sich erneut kleine Tropfen und wiederholten das räumliche Spiel. Tropfen– so geht das.

Nun sitze ich also wieder vor den Geistern in Maschinen und bin mir sicher, dass dies hier ein kleines, ein schlichtes Habitat ist, dass sich nicht darum kümmern muss, ob es inmitten über- oder untergeordneter Hierachien steht. Es mag nicht von vergänglichen Dingen tangiert werden, mag sich eigentlich nicht über diese aufregen, es scheint so nutzlos. Stattdessen will es verweilen und mehr Blumen sehen, sie beobachten und verinnerlichen. Der Blick aufs Wesentliche.


3 Antworten

  1. „Abbilder der Geistermaschinen“ ist ein schönes Bild. Allein, wofür steht es?

  2. fym

    Man kann es als nicht gerade freundliche Umschreibung der einzelnen Habitate in der Blogosphäre sehen, wenn man mag. Ich mag die Rivvas, Techmemes und Co. nicht sonderlich, aber noch viel weniger das, was sie zu repräsentieren versuchen. Das, was unweigerlich entsteht, wenn Maschinen Menschen Maschinen schreiben lassen.

    Und wenn du jetzt ein weiteres Mal nachfragen solltest, wird die Antwort noch kryptischer werden ;]

  3. Versprich mir doch nicht so spannende Sachen. Ich verstehs schon ein bisschen besser aber „… wenn Maschinen Menschen Maschinen schreiben lassen“ will nicht in mein Hirn.

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