auch schlafen ist eine form der kritik

Im Raum der kümmerlichen und großen Sehnsüchte

An jenen Orten steht man, betrachtet sie und den Fluß der Zeit. Augen und Geist befinden sich in Widerspiel und Entsprechung zugleich, schaffen Überlagerungen– einer augenscheinlichen Blaupause gleich: über erinnerte Bilder legen sich die mit den Augen gerade eingefangenen.

Und Konturen verschwimmen, während sie zugleich in vielfach stärkerer Umrandung erscheinen, in paradoxem Reichtum der Kontraste.

In diesen Momenten scheint die Reise nicht allein gedanklicher Natur. Man bewegt sich dort, ohne das Hier und Jetzt zu verlassen. Eine Synästhesie von Bewegung, Eindruck, Körperlichkeit und Empfinden, existent auf beiden Ebenen und doch in keiner vollkommen präsent. Man erfasst, doch ergreift nur wenig. Und man spürt, dass all das, was für einen selbst ist– ist. Und nie war. Im überweiten Raum der so kümmerlichen und großen Sehnsüchte.


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