auch schlafen ist eine form der kritik

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Sich selbst als „Webdesigner“ bezeichnen und für verlangte 2000[sic] Euro eine kommerziell-private Webseite zusammenschustern,

  1. welche aus nicht mehr als 10-15 einzelnen Seiten besteht
  2. deren HTML-Quelltext grundlegende formale Strukturen nicht kennt und natürlich nicht validiert (hey, nur 23 Fehler und 13 Warnungen– Kleinigkeit also…), was in Anbetracht so mancher erfundener Attribute auch nicht verwundert
  3. welche nicht einmal ein validierendes Stylesheet ihr Eigen nennen kann
  4. welche überhaupt den Eindruck erweckt, allein mit irgendeinem WYSIWYG-Programm erstellt worden zu sein
  5. welche selbst grundlegenden und bescheidenen SEO-Ansprüchen nicht genügt
  6. welche darüberhinaus aber wenigstens eine Flash-Spielerei eingebunden hat (und das – natürlich – auch noch falsch), die den Augen etwas bieten soll

Manchmal weiß ich nicht wirklich, warum ich mir meinen Idealismus erleide. Ich käme nie auf die Idee mich hinzustellen und mein so empfundenes Halbwissen als Dienstleistung anzubieten und anschließend auch noch zu suggerieren, überhaupt in der Lage zu sein, den auf der anderen Seite vorhandenen Ansprüchen gerechtwerden zu können. Und selbst wenn diese Ansprüche selbst nicht besonders hochgesteckt wären, sähe ich mich gezwungen, in diese Perspektive zu bringen.

Dass es Leute gibt, die entweder aus purer Ignoranz oder Berechnung heraus aber genau solch eine „Nach mir die Sinnflut; jetzt das Geld“-Denke an den Tag legen und damit gut verdienen, ist leider bittere Realität.

Aber wann war Idealismus gepaart mit Bescheidenheit je Einnahmequelle? Seufzend, kaue ich weiter gekochte Schuhe.


3 Antworten

  1. Ich kann dich absolut verestehen. Ich müsste es ja eigentlich von Berufswegen „können“, kann es aber doch nicht. Einige Bekannte sagen „dafür reichts doch“ und beziehen sich drauf, dass der Bekannte XY einen kennt der einen braucht der ihm „so ne Homepage macht.“ Aber ich denk dazu reicht es vielleicht, aber mir ist es zu wenig, deshalb lass ich es lieber gleich. Und deshalb, auch weil mir dieses Gebahren zuwider ist fasse ich wohl nie Fuß in der Branche.

  2. „Mir ist es zu wenig“ trifft es. Ist aber leider auch der Punkt, der von den meisten anderen nicht verstanden oder vernachlässigt wird.

  3. Also eines muss man in aller, aller, aller deutlichster Deutlichkeit sagen: Die Vorstellung die – der Herr alleine weiß wie – in unsere Köpfe kam, dass die Unternehmungen der Freien Wirtschaft irgendetwas mit Professionalität zu tun haben, ist die vielleicht größte Lüge unserer Gesellschaft. In den wenigen Jahren in diesem Wirtschaftszauberland, habe ich nur eine handvoll von echten Profis kennengelernt. Alle anderen – das sind Minimum 98% – kochen nur mit ganz lauwarmer Luft.

    Dass große Unternehmen Geld verdienen oder sogar Profite machen, ist ganz ausschließlich auf deren systemimmanente Bösartigkeit zurückzuführen, auf die perfektionierte Ausbeutung ihrer Kunden und ihrer Mitarbeiter. Deswegen auch hassen Unternehmen sowohl ihre Kunden als auch ihre Mitarbeiter, weil man jemanden nur ausbeuten kann, wenn man ihn verachtet.

    In kleinen Unternehmen und Unternehmungen ist das ein wenig besser. Dort ist man sich der eigenen Unzulänglichkeiten meistens ehrlich und entspannt bewußt.

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