auch schlafen ist eine form der kritik

»Wanted«

Was dabei herauskommt, wenn man einen ohnehin schon mittelmäßigen Comic als lose Grundlage für einen Action-Streifen mit Angelina Jolie benutzt, kann man bald hierzulande in den Lichtspielhäusern sehen. Wanted, eine seltene 1:1-Übersetzung ohne dumm-erklärenden Untertitel, hat in seiner abgefilmten Version einzig die grundsätzliche Prämisse mit der grafischen Miniserie gemein.

„This is my face while fucking you in the ass.“ [Comic]
„What the fuck have you done lately?“ [Film]

Wanted (TPB)

Selbst ohne mich dabei überwinden zu müssen, kann ich dem Comic wenigstens zugestehen, dass er in seiner Absicht und Umsetzung konsequent ist; ja, dass ich ihm vielleicht sogar in mancherlei Hinsicht eine dadurch bedingte, schwache Sympathie entgegenbringe. Von dieser Konsequenz ist in der Filmversion erwartungsgemäß nicht viel übrig geblieben. Es „basiert“ ja nur auf dem Ursprungsmaterial– klar, Studio-Speak. Man kauft eine Vorlage ein und dreht sie so lange durch den Fleischwolf, bis nur noch ein kümmerlicher Rest übrig bleibt.

So dass am Ende von einer mitunter dummen, aus dem geistigen Abfalleimer einer missverstandenen „Fight Club“-Mentalität herausgeangelter, aber wenigstens in sich stimmigen Endnote, eine aufs R-Rating reduzierte noch stärkere Banalität verbleibt. Blockbuster wird Blockbuster bleibt Blockbuster wird Blockbuster…


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