Ich frage mich bisweilen bei der Fahrt mit der Stadtbahn, ob der Job des Fahrers wirklich so trist und eintönig ist, wie ich mir das vorstelle. Man sitzt nur rum, gibt Gas und bremst; achtet noch auf Signallämpchen. Alles der Fließbandarbeit nicht unähnlich. Und die wohl größte Abwechslung dieses Trots bilden nervige Fahrgäste, welche so ungünstig stehen, dass sich die Türen nicht mehr schließen lassen und man als Fahrer seine Kabine verlassen, die Länge des Zuges ablaufen und einige freundliche Worte an die Passagiere richten muss.
Wie sollte man also dabei Spaß an seiner Arbeit haben? Und ich glaube, es sind die kleinen Sachen, die einem Freude in solch einen Alltag bringen. Kleine Neckereien, der zu befördernden Lebendprodukte. Zum Beispiel kann man nach dem Halt an einer belebten Bahnstation mit der Türfreigabe warten. Dann stehen mehrere Dutzend Leute vor den einzelnen Wagen und drücken wie blöde an den Türknöpfen umher; auch wenn sich nichts tut, drücken sie trotzdem immer weiter. Muss ja irgendwann klappen!
Ich bin mir sicher, dass ich aus der Richtung der Fahrerkabine ein leises und dunkles Kichern vernommen habe. Und ich habe mich für den kleinen Schalk da vorne mitgefreut. Es kommt eben auf die kleinen Sachen an, um dieses dunkelgraue Leben ein wenig aufzuhellen.
Schreibe einen Kommentar