auch schlafen ist eine form der kritik

»Hancock«

Im Sparrenblog war Mischa begeistert, hier ist man zwiegespalten. Ich war und bin mir nicht sicher, was der Film eigentlich sein wollte. Was er sein sollte. Als Comedy hätte er spätestens in der zweiten Hälfte versagt, als Drama in der ersten, aber noch mehr in der zweiten — und als Satire-Parodie-Gemisch wollte er über die gesamte Länge nicht so recht in den Tritt kommen.

Dabei ist der Ansatz ja durchaus erfrischend gewesen– so erfrischend, wie man innerhalb von Blockbuster-Konventionen nun eben sein darf. Allein, man ist über viele kleinere satirische Seitenhiebe (z.B. die Aufforderung, Hancock möge sich bitte in eine andere Stadt begeben, „vielleicht New York“) nicht wirklich hinausgekommen. Das konnte man auch gar nicht, weil der tiefe Einschnitt nach der ersten Hälfte, sowohl visuell wie auch narrativ, es ohnehin nicht mehr zugelassen hätte. Man wurde außerdem geradezu aus der bis dato gewohnten Ästhetik herausgestoßen. Was folgte, folgte schon sehr oft. Man ist es gewohnt.

Es wirkte so, als suchte man nach dem Zeigen der ursprünglichen Kernidee Wege, die restliche Zeit zu füllen. Die Idee stand und nun musste man um sie herum spinnen, um das nötige Volumen zu erreichen. Dabei ist das Ergebnis nicht schlecht geworden, aber leider auch nicht passend. Abgesehen davon, dass der Streifen eben nicht „innerhalb seines Universums […] stets logisch und konsequent“ ist, wie Mischa es empfunden hat. Denn ohne großartigen Denkaufwand kommt mir sofort die erste Gefängnisszene in den Sinn. Die war unlogisch und diente letztlich nur dazu, den angestrebten Witz zeigen zu können.

Letzten Endes eine gute Idee, die aber leider nur mäßig umgesetzt worden ist. Nichtsdestotrotz ist der Streifen, wenn man denn einfach nur unterhalten werden will, genau das: solide Unterhaltung. Auch wenn ich mir ein wenig mehr als das erhofft hatte.


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