auch schlafen ist eine form der kritik

Daten für Rabatt. Vielleicht.

In der Großen Koalition hätte man sich darauf geeinigt, die angestrebten Fingerabdrücke in Personalausweisen nicht zwingend, sondern optional umzusetzen. Die Neue Osnabrücker Zeitung will das erfahren haben und nun ist in den gängigen größeren Onlineportalen zu beobachten, wie man aus begrenzten Informationen fix Texte zusammenschrauben kann und muss. Aber zurück zur eigentlichen Meldung.

Es läuft darauf hinaus, dass der Bürger selbst entscheiden kann, ob er seine Fingerabdrücke abgibt oder nicht.

Hans-Peter Uhl

Körper erklärte, durch die freigestellte Abgabe von Fingerabdrücken ließen sich die Ängste in der Bevölkerung zerstreuen, der Staat wolle Stück für Stück den gläsernen Bürger.

quelle] [SPD-Fraktionsvize Fritz Rudolf Körper

Und spätestens da stutzte ich. Nur weil man anscheinend den freiwilligen Weg einschlägt, negiert das Ganze doch nicht jenen „Stück für Stück“-Umstand. Im Gegenteil. Nur kleinere Schritte. Herr Körper wählte da also schon das passende Wort: zerstreuen. Bedeutet nicht zwangsläufig nur auflösen, beseitigen oder gar aufheben. Von etwas ablenken als Bedeutung wäre eben auch eine Möglichkeit. Wahrscheinlich die präferierte?

Stünden auf der einen Seite wirklich die Ängste und Bedenken der Bürger im Vordergrund der Überlegungen und Verhandlungen, würde man nicht einem Kompromiss zustimmen, welcher eher an ein abgespecktes Payback-System erinnert und auch für die absehbare Zukunft Tür und Tor offenhält.

Stünde auf der anderen Seite wirklich allein nur die Sorge um die Sicherheit der Bürger im Vordergrund der Bestrebungen und Verhandlungen, würde man sich nicht auf vermeintliche partielle Sicherheit nach Wunsch einigen. Denn welchen Sinn hat letzten Endes eine „Sicherheitsvorkehrung“, die mit einem Kreuz außer Kraft gesetzt werden kann?

Ergo: Zerstreuen, Herr Körper, ist in der Tat passend gewählt.

* SpOn baut wenigstens noch die „persönliche“ Komponente ein & aus, mittels „Schlappe“. Man muss dem geneigten Leser eben geben, was er wünscht.


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