auch schlafen ist eine form der kritik

»Hot Fuzz«

Für mich halben Filminvaliden gelten zwei Pegg-Filme innerhalb einiger Tage bestimmt schon als Marathon.

Jedenfalls nun ein anderes Genre. Und trotzdem habe ich mit „Hot Fuzz“ ähnliche Probleme, wie damals mit Peggs und Wrights „Shaun of the Dead“. So sehr unterscheiden sich beide in ihrem jeweiligen Gegenstand ja auch gar nicht. Ein bisschen Satire, ein wenig Gewalt und Blut — das jeweilige Genre zuerst, anschließend vielleicht noch ein bisschen unabhängiger Subtext. Ist okay. Aber wie schon beim Shaun zeichnet sich klar ein Bruch in der Mitte des Films ab, dessen Sinn oder dessen etwaige Notwendigkeit mir sich einfach nicht erschließen will. Dort ging man in der ersten Hälfte neue Wege, erschuf eine wahrhaft stimmige Parodie mit vielen cleveren Kniffen, nur um dann in der zweiten Filmhälfte das Genre prinzipiell nachzuspielen. Kein neuer Input, keine Twists der genreeigenen Konventionen, einfach nur gerade und standardgemäß bis zum Ende das Ganze abgespult.

Und bei Hot Fuzz hat sich genau dieser Seheindruck des Unvollendeten wiederholt. Gut, die erste Hälfte war hier im Prinzip auch kein Springbrunnen der Ideen, hatte aber schon eigenen Charme. Die Zwangsversetzung des besten Polizisten, damit er die Kollegen nicht mehr inkompetent aussehen lässt, sehr schön. Die Ankunft im kleinen verschlafenen Dörfchen, wie die Großstadt und die Ländlichkeit aufeinanderprallen, ebenso wie die Macken beider Welten. War doch unterhaltsam, oder? Warum kippt man also mal wieder genau die Dinge, die man gerne verstärkt den gesamten Film über hätte sehen wollen? Es ist ja nicht so, als hätte ich was gegen Sinnlosigkeit. Auch nicht gegen sinnlose Gewalt. Hätten sie die wenigstens konsequent durchgezogen, anstatt zwischen beiden Extremen unsicher zu schwanken. So weiß die zweite Hälfte des Films wohl auch nur ansatzweise, was sie hätte sein oder auch werden sollen.


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