auch schlafen ist eine form der kritik

Eeeasy Marketing

Der Eee PC von Asus, ein Subnotebook für den schmalen Geldbeutel, ist eine Versuchung in sich. Eine Linux-Distribution (Xandros), 900 MHz CPU, WLAN, Ethernet und je nach Ausführung Arbeitsspeicher zwischen 256 und 1024 MB sowie eine SSD-HDD von 2 bis 8 GB nebst Webcam. Preislich dürfte sich wohl im 200 bis 400 Euro-Bereich angesiedelt werden.

Eine Versuchung deshalb, weil Asus endlich die bisher übersehene Nische der wirklich mobilen Verwendung besetzt. Denn Hand aufs Herz: Laptops sind in ihrer Standardausführung — entgegen aller propagierter Mobilität — immer noch unhandliche und vergleichsweise schwere Reisebegleiter. Wem es als Purist um einen kleinformatigen Helfer geht, mit dem man grundlegende Dinge wie Textverarbeitung und Onlinenutzung erfüllt sehen will, der findet momentan keine wirklich passenden Geräte. Bisherige Subnotebooks fallen schon aufgrund ihrer Preisgestaltung aus der engeren Auswahl heraus, sind dann letztlich auch für die anvisierte Verwendung überdimensioniert. PDAs/Organizer erfüllen ganz ihren bezeichnenden Zweck, digitale Notizblöcke und Gedächtnisstütze, sind aber gerade für wirkliche und längere Textverarbeitung kaum zu gebrauchen. Am Ende blieb daher als Wahl nur der normale Laptop übrig.

Nun also der Versuch, genau in diese Lücke zu schlagen und sich festzusetzen. Entgegen der auch von Asus angestrebten Zielgruppe bisher in Computer-Dingen unbeleckter Leute, dürfte der Eee wohl genau bei jenen Puristen und Technik-Geeks erfolgreich aufschlagen. Bei denjenigen, denen klar ist, dass hier kein Multimedia-Center verkauft werden soll, noch irgendein wirklicher Desktop-Ersatz. Eben nur eine mobile Hilfe; genau dem Bedürfnis entsprechend, das einmal vor Urzeiten überhaupt den Anstoß für Laptops gab, bevor man meinte, diese in Richtung vollwertiger Rechner bewegen zu müssen. Als „Zurück zu den Wurzeln“ würde ich den Eee beschreiben, denn neben dem sicherlich unbestreitbaren Geek-Faktor (sind wir ehrlich: Männer sind und bleiben in technischer Hinsicht begeisterungsfähige Spielkinder), ist gerade dieser Kern Antrieb meines Interesses an dem Teil. Minimalismus in ursprünglicher Form. Muss man einfach sympathisch finden.

Der mögliche Erfolg des Konzepts scheint ja interessanter Weise gerade Microsoft entsprechend zu beschäftigen. Das Subnotebook wird wohl gegen einen — für MS-Verhältnisse recht — geringen Aufpreis auch mit einem Windows-Betriebssystem angeboten. Kann ja nicht angehen, das potentielle neue PC-Nutzer ihre ersten Schritte mit einer Linux-Distribution machen…


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