Viele solcher Augen gibt es in Klaus Stahnkes Heimat, dem Altländer Viertel im niedersächsischen Stade. Die Kameras an den Mülltonnen hat die Stadtverwaltung aufgestellt, die in den Häusern haben die Hausverwaltungen angebracht. Über 300 sind es inzwischen, installiert im Verlauf eines Jahres. Und etwa 100 werden noch hinzukommen. Bei nicht ganz 2000 Einwohnern heißt das ungefähr: eine Kamera für fünf Menschen.
Beim Lesen des Artikels über das Altländer Viertel im niedersächsischen Stade bräuchte man eigentlich drei Köpfe, an die man sich fassen möchte. Trotzdem bleibt die große Empörung aus. Man kennt das schon, nimmt die mitunter nicht mehr schleichende Entwicklung zur Kenntnis, sieht sie deutlich an Ländern wie England. Die eigene Reaktion somit im Verlauf des Artikels Spiegelbild des Inhalts. Wie die beschriebenen Emotionen Klaus Stahnkes: Empörung, Auflehnung; schließlich Ohnmacht gegenüber der Macht anderer. Vorhanden ist ein dumpfes Unbehangen, ein unterschwelliger zunehmender Bauchschmerz, mit dem sich nicht gut leben lässt. Vorhanden ist es. Und es bleibt.
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