auch schlafen ist eine form der kritik

Laut eines Käseblatts..

Übrigens schöner Eintrag im BILDblog zum verspäteten Sommerlochthema „Deutsch-Quote im Fernsehen“. Zuerst bei der SZ oder der FAZ gelesen, stach mir da schon der Fetzen „laut BILD“ unangenehm ins Auge. Das sollen sie also sein? Unsere führenden journalistischen Publikationen? Vielleicht weil manche von den zahlreichen weiterverbreitenden Blättern wenigstens noch ihre Quelle, also die BILD-Zeitung, angaben? Ob nun fehlende Recherche oder bewusstes Weiterverbreiten um eine Diskussion und somit Folgeartikel produzieren zu können: Es stinkt in jedem Fall. Und zwar gewaltig. Und das schon seit langer, langer Zeit.

Selbst wenn: ein „Hinterbänkler des Deutschen Bundestags“ (sz) darf gerne rumkeifen, fordern und versuchen sich ins Rampenlicht zu rücken. Irgendwie muss man sich ja beschäftigen. Aber sollte es nicht die Aufgabe der geschätzten und erhabenen Leitpublikationen sein, das Ganze in entsprechende Perspektive und Relation zu setzen? Berichten über wirkliche Diskussionen und Diskurse, nicht selbige aus Eigeninteresse zusätzlich heraufbeschwören. Nur damit man im Feuilleton- und Kulturteil (sic!) zynisch mehrere Runden „In der von der Leine gelassenen Debatte […]“ (sz) drehen und letztendlich das unerwartete Fazit einer ebenso belanglosen und verpufften, 3-Jahre alten, künstlichen Debatte recyclen kann: „Über eine deutsche Quote im Fernsehen zu diskutieren, macht schon deshalb keinen Sinn […]“ (sz) — dann fallt nicht über die von der BILD-Zeitung hingeworfenen Fleischstücke her und schreibt auch noch darüber! Wenn es eine Quote geben sollte, die auch nur im entferntesten einen Nutzen hätte, dann wäre es in Anbetracht der Entwicklung eine Journalismus-, Recherche- und Boulevard-Quote.


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