auch schlafen ist eine form der kritik

Wahrheit und Wort

Eine Gallup-Umfrage zum Bibelverständnis der Amerikaner, zwischen Mai 2005 und Mai 2007 durchgeführt, kommt zu dem Ergebnis, dass, zwar seit ’76 im Wert gesunken, noch 31% der Befragten denken, die Bibel sei das Wort Gottes und somit wörtlich zu nehmen. 47% glauben, die Bibel sei vom Menschen verfasst, aber zumindest durch Gott inspiriert. Mit 19% weit abgeschlagen all jene, die die Bibel als allein von Menschhand aufgeschriebenes Sammelsurium sehen.

Die Mehrheit hält sich in der Mitte. Extreme sind auf Dauer auch ermüdend. „Durch Gott inspiriert“ ist fließend. Kann wörtlich genommen werden, muss aber nicht. Auch gut.

„Denn ein leichtes Ding ist der Dichter, beschwingt und heilig, und nicht eher in der Lage zu dichten, bevor er in göttliche Begeisterung geraten und von Sinnen ist und der Verstand nicht mehr in ihm wohnt.“

Platon – Ion

Könnte vielleicht auch eine Erklärung für diese 31% vollkommen enthusiastischer Menschen sein. Wissenschaft ohne Verstand ist ansich schwer möglich, also was tun? Zweifler mit den eigenen Waffen schlagen. Als Pseudowissenschaft konzipiert, bestehen höhere Chancen das Heilmittel Glaube in die Allgemeinheit einzuflößen. Zum Beispiel in Schulen für die Anerkennung als vom Religionsunterricht getrenntes, eigenständiges, Fach kämpfen und nebenbei die ungeliebte Evolutionstheorie verdrängen – (übrigens auch laut forsa von ~25% hier in Deutschland abgelehnt) Das hat, zumindest in Dover, nicht richtig funktioniert. Aber wer lässt sich schon von solchen kleineren Rückschlägen entmutigen?

Am 28. Mai öffnet in der Nähe von Cincinnati das 27 Millionen Dollar teure „Creation Museum“. Ein audio-visuelles Feuerwerk (gestaltet von einem ehemaligen Universal Studios Mitarbeiter) soll beeindrucken. Man backt keine kleinen Brötchen.

The Creation Museum will be upfront that the Bible is the supreme authority in all matters of faith and practice, and in every area it touches upon.

We’ll begin the Museum experience by showing that “facts” don’t speak for themselves […]. There aren’t separate sets of “evidences” for evolution and creation—we all deal with the same evidence (we all live on the same earth, have the same fossils, observe the same animals, etc.). The difference lies in how we interpret what we study.

Creation Museum – About us

Und Interpretationen sind leicht, wenn man sich anhand griffiger Alliterationen orientieren darf. Denn die visuelle Präsentation der Weltgeschichte hangelt sich entlang der „7 C’s of History„.

Creation, Corruption, Catastrophe, Confusion, Christ, Cross, Consummation. Throughout this family-friendly experience, guests will learn how to answer the attacks on the Bible’s authority in geology, biology, anthropology, cosmology, etc., and they will discover how science actually confirms biblical history.

Also familienfreundlicher Geschichtsunterricht für Jung und Alt. Nun kann jedem klarwerden, dass z.B. Menschen und Dinosaurier zeitgleich lebten — wissenschaftlich belegt durch Berührungen der fossilen Fundstücke, Schätzungen und ein Blick in Genesis 1, denn offengesagt sind radiometrischen Methoden für Ungläubige. Überhaupt gilt nur das Hauptanliegen des Museums: „The Bible is true from Genesis to Revelation!“

Wer nach dem Marsch durchs Museum dann in der richtigen Stimmung ist, wem das alles viel zu schnell ging, braucht auch nicht zu verzagen. Das Museum wird Klassenräume bereitstellen. Kleine Schritte.


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