auch schlafen ist eine form der kritik

Nervend lethargisch

„Sorry, das nervt!“, so steht es auch auf den Gelben Karten, die moBiel-Servicekräfte ab heute verteilen: An die Mitmenschen, die in der Bahn die Füße auf die Sitze legen, ihren Abfall in der Gegend verteilen, per MP3-Player allen Mitfahrenden ihren Musikgeschmack aufdrängen oder lautstark demonstrieren, was ihr tolles Handy alles kann.

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Ich möchte noch laut diskutierende Mitfahrer in der Aufzählung eingeschlossen wissen. Und Leute, die, neben einem sitzend, so lautstark auf ihren Kaugummis herumkauen, dass man es bisweilen knacken hört. Die Leseratten natürlich auch; lesen so schnell, dass sie während der Fahrt mindestens zweimal umblättern. Papierrascheln kann in den Wahnsinn treiben. Außerdem einzuschließen: Kleinkinder & Eltern von Kleinkindern, die erlerntes Sprechen bitte in diesem Kontext wieder zu verlernen haben, ältere Menschen mit Bronchitis und/oder Asthma, Personen mit geräuschintensiven Kleidungsstücken sowie Menschen, die Plastik- oder Papiertüten mit sich führen. Kann ja nicht angehen, dass während der maximal 10-Minuten dauernden Reisen dieses lethargische Starren aller Fahrgäste ins Leere, die lauten Fahrgeräusche, diese lieblich-bedrückliche Stille im Lärm, durch solche nervigen Ablenkungen jäh unterbrochen werden. Auf engstem Raume zusammengepferchte Personen müssen grundsätzlich einer Schafherde kurz vor der Schlachtung in aller Äußerlichkeit gleichen. Ruhe in fünfminütiger Öffentlichkeit ist doch nicht zuviel verlangt. Also wirklich.


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