auch schlafen ist eine form der kritik

Effekte

Die FDP Bundestagsfraktion, so als Teil einer jugendlich-spaßigen Partei, hat nun auch gemerkt, dass das Internets eine Sache ist, die ganz groß werden könnte. Und was die Koalition bzw. die Kanzlerin kann, dass kann man selbst natürlich viel besser, will heißen: nicht langweilig. „TV liberal“ heißt nun das Ganze, total bürgernahe einsam-laute und natürlich „gut demokratisch“ kontrollierende Stimme der Opposition. Namentlich ist das natürlich Herr Westerwelle, selbstredend.

Während des Wiederkauens bekannter Phrasen hat man jedoch wunderbar, dem Schnittmeister und seiner augenscheinlichen Begeisterung für Bildbearbeitungseffekte sei dank, ausreichend Zeit, Teilportraits des Protagonisten zu bewundern. Effekt und Ziel, Ziel und Effekt. Auf den Zieleffekt kommt es an. Fallen die Worte also auf das wirklich-wahrhaftig Wichtige, auf die „positive Entwicklung bei den Wirtschaftsdaten und auf den Arbeitsmarkt“ – was wäre passender als Guido Westerwelle mal zwei? Solange es um die Wirtschaft, den Konkurrenzkampf der Wirtschaft, „Demokratisierung, vor allem des Arbeitsmarktes“, kurz: unbedingte Kernkompetenzen der FDP, geht, solange muss die Devise lauten: 2x brennt länger nach. Alle vorherigen Effektspielereien ein Aufwärmen, alle nachfolgenden leises Ausklingen.

Nach Betrachtung des Ganzen erhält auch der bedacht-gewählte Untertitel des liberalen TVs zwangsläufig einen unfreiwillig-ironischen Unterton. „opposition live“ – Hey, schieb das aufgewärmte Popcorn rüber. Ich will mampfen.

[via medienrauschen]


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert