auch schlafen ist eine form der kritik

Lieber wandern, als Bahn.

Du wohnst in einer Stadt, die eine Fußballmanschaft in der Bundesliga hat. Nun hast du die Wahl entweder am Freitag oder Samstag den nötigen Einkauf zu erledigen.

Gebote:

  1. Schaue dir den Spielplan der gerade aktuellen Bundesliga-Season an. Suche alle Heimspiel der ansässigen Fußballmanschaft heraus. Markiere diese Tage mit einem großen roten „X“ auf dem Kalender, als Legende schreibst du darunter „Niemals!“ und hängst selbigen Kalender möglichst prominent in deinem näheren Umfeld auf.

  2. Schaue, bevor du das Haus verlässt, immer aus dem Fenster oder lies zumindest die Wettervorhersagen durch.

  3. Sollten Regeln 1 & 2 ihre Wirkung verfehlt haben: Ruhe bewahren. Danach die folgenden Regeln beachten.

  4. Der Hauptbahnhof der Stadtbahn ist zu meiden. Falls dies nicht möglich ist, ruhig in die Menge der Fußballfans stellen. Keine hastigen Bewegungen und um Gottes Willen keine Farben der gegnerischen Manschaft tragen.

  5. Bei Ankunft der Bahn nicht mit der Masse in die sowieso schon überfüllte Bahn drängen lassen. Schaue dem Treiben nur zu.

  6. Während du auf die nächste versprochene leere Bahn wartest, verschließe deine Gehörgänge möglichst gut. Entweder physisch (Ohrstöpsel, Hände ect.) oder geistig (in einem Mantra versinken, wahlweise mp3-Player nicht vergessen).

  7. Solltest du dennoch jemanden hören, der anhand des überfüllten Verkehrsbetriebes seine These, kommunistische Länder seien u.a. nur deshalb kommunistisch, weil die Menschen dicht gedrängt in Transportmitteln reisen müssen, bewiesen sieht, lache ihn nicht geradewegs in sein Gesicht. Denke daran: Sie sind notfalls in der Überzahl!

  8. Stelle dich gleich beim Einsteigen an die Tür. Versäumst du es, musst du bleiben, solange sie es wollen.

  9. Bist du nach all diesen Dingen gut im Supermarkt angekommen, brauchst du dich nicht mehr von den dortigen Leuten nerven zu lassen. Du hast ja gesehen: Es geht immer schlimmer.

  10. Nach erfolgreichem Einkauf: Wandern bei Unwetter ist der mit Fußballfans überfüllten Stadtbahn vorzuziehen.


2 Antworten

  1. Ich bin erstaunt, wie stoisch sich der Beitrag ließt. Mich treiben ja unangenehme Erlebnisse mit Fußballfans immer in eine innere Raserei, ein Zustand zügellosen Hasses, der in der Regel am besten mit Bloggen bekämpft wird.

  2. Pingback

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