auch schlafen ist eine form der kritik

Und wenn es vor Gericht geht…

Nun, da der Start von „Popetown“ näher rückt, laufen auch in Deutschland zahlreiche Katholiken Sturm gegen die Serie, in der sich alles um das – natürlich überspitzt dargestellte – Leben im Vatikan dreht. Pater Nicolas muss sich mit den täglichen Hoch und Tiefs im Kampf gegen zwiespältige Kardinäle, Machtkämpfe im Vatikan und den exzentrischen Gepflogenheiten eines 77-Jährigen Papstes abfinden.

Am Montag forderte das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in Bonn alle Christen in Deutschland auf, MTV zum Verzicht auf die Serie aufzufordern. […] „Nur wenige Tage vor Karfreitag und dem Osterfest werden die Christen in Deutschland in empörender Weise provoziert“, so ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer. […] Von einer „widerwärtigen Verhöhnung der katholischen Kirche“ ist die Rede, einem „direkten Angriff auf den christlichen Glauben“. Darüberhinaus werde der „öffentliche Friede gestört“. Was für Millionen von Menschen in Deutschland von fundamentaler Bedeutung für ihr Leben ist, wird in infamer Weise lächerlich gemacht“, so der ZdK-Präsident. Der christliche Glaube werde „in gröbster Weise in den Schmutz gezogen“. Auch rechtliche Schritte wolle das ZdK nun prüfen.

DWDL.de

Wie weit ist es in diesem Lande schon gekommen, liebes ZdK? Nehmt euch doch endlich einmal ein Beispiel an der AFA. Bei all den halbnackten Mädels, den Künstlern mit propagierten Zuhälter-Tendenzen und den eher zweifelhaften Spielshows wären die amerikanischen Kollegen – und die sind es in den meisten Fällen auch – so dabei auf den Putz zu hauen, dass euch der Staub von den Anzügen fallen würde. Und was braucht es, dass ihr euch mal bequemt? Eine|n Carto| Zeichentrickserie , die ganz weltlich und mit soetwas ähnlichem wie Humor euren (fiktiven) Obersten und seine Untergebenen in Szene setzt. Erst da fangt ihr an Sturm gegen gute |amerik| deutsche Sender zu laufen. Schämt euch!

Die Kollegen auf der anderen Seite des großen Ufers haben eure Aussage, dass „die freiheitliche Ordnung […] von den ethischen und religiösen Überzeugungen der Menschen“ leben würde, schon viel früher verinnerlicht, zur Perfektion hochstilisiert und für die Allgemeinheit verabsolutiert. Nun gilt es also aufzuholen. Ein Ruck muss durch eure anscheinend demotivierten Reihen gehen. Ich schlage daher vor, dass ihr, sollte eure Prüfung der „Einleitung rechtlicher Schritte gegen die Fernsehwerbung“ keinen gewünschten Erfolg versprechen, in allen Gemeinden MTV-Flaggen aushändigt und diese medienwirksam vor laufenden Kameras verbrennt. Das verleiht eurem Anliegen die nötige Portion Nachdruck, verdeutlicht eure absolut gerechtfertigten Gegenmaßnahmen und MTV bekommt dabei auch noch gehörig Angst.

Um den schlimmen Einfluß einer Serie auf unsere Jugend müsst ihr euch dann auch keine Sorgen mehr machen. Absolut.


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