auch schlafen ist eine form der kritik

„Sagen se mal…“ (3)

Und weiter gingen die netten Begegnungen an diesem Tage. Denn als ich zurück zum Hauptbahnhof der Stadtbahn gelaufen bin und dort auf meine Linie wartete, sprach mich plötzlich ein älterer Herr an.

Er: „Sind Sie Bielefelder?“
Ich: „Äh… (nachdenk) ne.“
Er: „Ah, nagut. Dann wissen Sie wohl nichts über das Bayernspiel.“
Ich: „Ne, haben die denn gespielt?“
Er: „Jaja, da haben sich unsre Jungs noch in der letzten Minute ein Ding reinmachen lassen. In der letzten Minute!“
Ich: „Aha. Wie ging es denn aus?“
(folgender Monolog von mir hin und wieder mit nachdenklichem Nicken kommentiert)
Er: „1:2 – dabei hatten die die Bayern doch die ganze Zeit in der Hand! Die dämlichen Bayern! Wir hatten das doch schon so gut wie im Sack! Und dann die… Die hasst ja eh jeder. Ganz Deutschland. Gibt natürlich ein paar, die da Fan von sind, aber… ach, die! Die müssen mal ordentlich was aufe Mütze bekommen. Denn die hasst ja jeder.“

Dann kam meine Bahn, der Herr verstummte so schnell, wie er losgelegt hatte und stieg in ein anderes Abteil ein. Knuffig.


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