auch schlafen ist eine form der kritik

Bitte mal Hand heben

Wer je einen Beweis dafür brauchte, dass Demokratie manchmal doch mehr hinderlich, denn nützlich sei, der möge einfach studieren. Einmal die Suche nach einen Tutoriumstermin miterlebt, wünscht man sich nach einiger Zeit diktatorische Zustände. Anstatt nämlich einfach einen oder zwei Termine festzulegen, schaut das Ganze in etwa so aus…

Prof: „So, wir haben also jetzt die 3 Termine. Wer kann denn am Montag? (es wird sich brav gemeldet) Gut. Wer kann an dem Termin Mittwoch? (wieder braves melden) … und Freitags? (Schafspfoten steigen wiederum empor) Ok, das war jetzt nicht so eindeutig. Machen wir es anders. Wer von denen, die Montag können, kann auf keinen Fall an den zwei anderen Terminen? (meld meld) Und wer von denen, die Montag nicht können, kann an einen der beiden anderen Tage? (gähn) Gut, wer von denen, die Montag nicht können, aber am Mittwoch, könnten auch am Freitag? (wieder Gemelde) … äh, wer konnte jetzt noch gleich am Freitag? Und welcher von diesen könnte auch Montag?“ (diverses genervte Stöhnen und „Huh?“-Kommentare)

[…]

Prof: „Gut, dann lassen wir den Freitag mal rausfallen. Äh, also: wer könnte nun am Montag?“ […]

Was danach geschah, weiss ich nicht. Ich habe den Hörsaal verlassen und auf dem Heimweg weiter an meiner Idee, der kleinen Uni-Diktatur, herumgefeilt. Und auch wenn die sonst vielleicht noch nicht sonderlich ausgegoren sein mag – solch einen an den Nerven zerrenden Termin-Marathon würde es da nicht geben. Oh, wie wäre das schön…


Eine Antwort

  1. Nicht nur im Universitätswesen hat sich die Demokratie irgendwie erledigt. Auch in Staatsangelegenheiten beschleicht mich seit längerem das Gefühl, dass sie uns nicht mehr so recht weiterbringt.
    Wenn man sich mal betrachtet, wohin uns die „Normalen“ gebracht haben, dann wird es längsam Zeit, dass mal ein Verrückter ans Ruder kommt. (Ziemlich frei nach Shaw)

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