… bin ich immer, wenn ich über die gleichnamige Serie nachdenke und die Fans darüber schreiben sehe. Nach dem gestrigen Start der 2. Staffel in den Staaten war das wieder einmal der Fall. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sehr sich diese Leute von dem kalkulierten Konzept vereinnahmen lassen. Es ist, wie so häufig beteuert, eben keine Charaktershow – dafür bräuchte man erstmal Charaktere, die ein paar mehr Ebenen haben, als das, was da auf der Lost-Insel größtenteils rumläuft. Es geht auch nicht ums Mysteriöse oder um die Geheimnisse, die sind vielmehr nur Symptom. Symptom des Grundkonzeptes der Serie: Spannung durch Aufschiebung und Verzögerung der Story erreichen. Anders gesagt: In die Länge ziehen, soweit es nur irgendwie geht. Darum geht es, um nichts anderes.
Das ist mitunter kein schlechter Ansatzpunkt, bewiesen doch Serien wie zB. Akte X, dass das über längere Zeit wirklich funktionieren kann, wenn man sich nicht nur darauf konzentriert. Bei „Lost“ steht es jedoch so prominent im Vordergrund und wird bis zum Erbrechen wiederholt, dass am Ende kein Spannungsbogen, sondern Frustration & Langeweile, geschaffen wird. Das aber wohl auch nur bei Leuten, denen der Nerv, die Zeit oder die Begeisterung für beständiges Aufrollen von Fragen fehlt. Denn nichts anderes bewirkt die Serie bei den Anhängern nach der Ausstrahlung: „Diskussionen“, in denen letztlich nichts weiter geschieht, als zu den jeweiligen Vorgängen einer Episode Theorien zusammen zu spinnen oder den anderen Usern Fragen zu stellen, die sie selber haben. Bestenfalls noch ein Nacherzählen der Ereignisse. Das war’s dann aber auch schon.
Die Macher haben alles richtig gemacht, dafür muss man ihnen gratulieren. Dass aber gerade dieses einfache Prinzip soviele Leute, so übermäßig in den Bann zieht, dafür müsste man diesen irgendwas bescheinen. Was genau, da bin ich mir noch nicht sicher. Ansonsten nur die Empfehlung: Geht ein Kreuzworträtsel lösen. Das INet wird es euch danken.
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