auch schlafen ist eine form der kritik

Gott sei Dank gibt’s studivzen

Sagt der Riecke vom StudiVZ gestern doch im SpOn-Interview frei von der Leber weg, man stünde da in der Firma ja „zwischen zwei Fronten“. Halt Datenschutzfront dort und Ermittlungsfront hier. Fragt SpOn den Riecke gleich danach, was der denn so machen würde, wenn Krippo und LKA vor der Türe stünden, ein paar Bilder — so als Beispiel — hinhalten und von ihm wissen wollen, wer da drauf denn so alles zu sehen ist. Antwortet der Riecke, dass da die neuen AGB endlich Ordnung bringen. Daten darf man ja nur speichern, wenn der Datengeber, der olle Nutzer also, sein Okay gegeben hat. Das haben die meisten studivzen ja gemacht und deshalb darf er nun auch denen vom LKA oder von der Krippo in so ’nem Fall antworten: „Gott sei Dank“, ich dachte, sie würden gar nicht mehr fragen — hier, bitte schön. Ich hab Ihnen die Adressen und Handynummern von denen auch gleich mit ausgedruckt.

Netter Riecke. Finden ein paar Leute allerdings nicht. Sind darüber ’nen bisschen verwirrt. Fassen sich annen Kopp und so. Is doch kein Problem! sagen sich die Kollegen vom Riecke und schreiben gleich mal beim StudiVZ im Blog „klartext“ direkt was dazu. Der Samir schreibt im Namen der ganzen Familie und ist sauer! Der Titel, den SpOn über das Interview setzte, ginge in seinen Augen gar nicht. War erstunken und erlogen. Der neue Titel dagegen is‘ okay. Dass der Inhalt nicht geändert worden ist, stört den Samir wohl nicht. Der Titel hat ihn scheinbar nur gestört. Is‘ ja klar, das lesen die meisten nur und wenn die den Satz lesen, dann haben die vielleicht ne komische Meinung zu Samirs Firma. Aufn passenden Titel kommt’s also an.

Und im klartext stellt der Samir das alles nochmal klarer: Jugendschutz und Gesetz und so ist wichtig, muss man sich dran halten. Wenn da ein Auskunftsersuch von der Polizei und so ankommt, dann muss man denen Auskunft erteilen. Keine Widerrede, muss man — komme was wolle! Ist nicht neu und dient ja dem Schutz der Nutzer, sagt der Samir. Aber die brauchen sich jetzt überhaupt keine Sorgen zu machen, denn obwohl man alles an Daten rausrücken würde, um ja nirgendwo anzuecken oder der Staatsanwaltschaft Paroli zu bieten, beruhigt der Samir:

Dass wir Bilder und Daten an die Polizei geben, weil Ihr Euch darauf ein gemütliches Tütchen ansteckt, ist komplett erfunden und gelogen.
So etwas tun wir nicht!

Na bitte… warum also der Aufstand? Der Riecke und der Samir, das sind die richtigen Leute für den richtigen Job. Immer diese Aufregung um… nichts. Ich bin mir noch nicht sicher, aber sollte mich irgendein Polizist jemals nach Samir fragen — und das scheint bei dem klartext durchaus wahrscheinlich — werde ich ihm alles erzählen, alles was ich weiß. Denn die Sicherheit vom Samir liegt mir am Herzen.

„StudiVZ-Boss Riecke: ‚Gott sei Dank dürfen wir Kiffer-Daten jetzt herausgeben’“ geht gar nicht. Besser ist nun das „Gott sei Dank dürfen wir bei Ermittlungsersuchen Daten jetzt herausgeben“


2 Antworten

  1. Heißt das die rücken die Daten ohne richterlichen Beschluss raus??!

    Der Zyniker in mir sagt: Wer blöd genug ist a) zu kiffen und b) davon dann auch noch Fotos ins Internet zu stellen, hätte es doch eigentlich verdient, mal die Polizei vor der Tür stehen zu haben.

  2. Das steht zwar nicht explizit da, klingt aber für mich so, als würde man auch bei „dezenten“ Anfragen gerne Auskunft geben. So nach dem Motto erstmal der Anfrage nachkommen, hinterher kann man immernoch fragen, ob da auch alles seine Richtigkeit hat. Gegebenenfalls.

    Und mein Zyniker findet deinen Zyniker zu zynisch 😉 Geht ja an der Sache vorbei. Nach dem Strickmuster hätten der AK VDS und der CCC hinsichtlich Datenschutz, VDS und Co. auch die Klappe halten und sich genüßlich zurücklehnen können. Aber es geht ja gerade um den Schutz derer, die unbewusst sorglos mit ihren Daten umgehen und/oder kein technisches Verständnis für solche Sachen haben.

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