auch schlafen ist eine form der kritik

Hallo, Selbstreferenz.

Vor einigen Tagen bei Frau Bunz den kurzen Text bezüglich inzwischen normaler Selbstreferenz gelesen. Der Bruch des eigentlichen Formats muß sein, allein „man schlägt keinen Purzelbaum mehr“.

Wollen wir also wieder Kontrolle gewinnen? Ich erinnere mich des Ausspruchs:
„Selbstreferenz suggeriert eine Existenz außerhalb j[e]der Kontrolle, denn sie beruht auf nichts als auf sich selbst.“

… schrieb jemand in den Kommentaren. Nun: Ja, will man. Sie erlangen und dem Publikum suggerieren. Schau her, extra für dich. Wenn du die Referenz erkennst, ist sie zugleich deine Belohnung. Das funktioniert irgendwie auch, man fühlt sich als Zuschauer auf gewisse Art bestätigt. Wohl damit ein jeder diese Genugtuung erleben darf, wirft man — dann wohl im Zuge genannter Normalisierung — auch solcherlei Referenzhäppchen hin, die nun wirklich keinem entgehen können. Schmälert möglicherweise den Zauber, das Außergewöhnliche oder wie man es nennen mag, jener Referenzen, wenn diese in die Massenproduktion gehen. Mag sein. Kann sein. Muß nicht sein. Es bleibt ja noch die andere Ebene, für die Fanatiker unter uns.

Heißt natürlich nicht, dass man Offensichtliches nicht auch mögen darf, im Gegenteil. Geradeheraus ist sympathisch. Schlägt das sprichwörtliche Paar Fliegen mit der bekannten Klappe, funktioniert mehrschichtig. In erster Linie Unterhaltung, dahinter vielleicht Kritik. Falls doch nicht: Was soll’s.

Boston Legal“ bringe ich ja überall gerne als Beispiel für eigentlich übertriebene Meta-Referenzen an, die ob ihrer Quantität trotzdem funktionieren, da auf verschiedenen Ebenen ablaufend. Zur genannten offensichtlichen Fraktion selbiger, zählen bei jener Serie zum Beispiel mehrere Teaser. Einen gab es hier schon. In einem anderen spielte Denny Crane auf einem Instrument die ersten paar Takte zeitgleich zum Titelsong. Wie das bei Massenproduktion so üblich ist, wird wieder einen Gang höher geschaltet. Und es funktioniert bei mir. Reine Unterhaltung muß eben auch sein.


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